Das wichtigste an Ausrüstung, was wir in der digitalen Fotografie haben sind neben dem Kamerabody und den Objektiven die Speichermedien, auf denen unsere Bilder abgelegt werden.
Waren in den früheren Generationen (durchaus bis heute noch aktuell!) CompactFlash Karten (CF-Cards) das Maß aller Dinge, haben sich in den digitalen Spiegelreflexzeiten und auch bei System- oder Kompaktkameras die SD-Karten weitestgehend durchgesetzt.
Formate von SD-Karten
SD-Karten gibt es in verschiedenen "Formfaktoren", neben den "normalen" SD-Karten gibt es dazu noch Mini-SD- (seit 2009 weitestgehend eingestellt!) und Micro-SD-Karten, wie sie auch in verschiedenen Smartphones vorkommen:
für unsere DSLRs kommen normalerweise die ursprünglichen Formfaktoren zum Einsatz:
Normen von SD-Karten
Mittlerweile unterscheiden wir bei SD-Karten verschiedene Normen und sind aktuell bei SD 3.0 angekommen. SD Karten der Norm 1.0 nehmen normalerweise nur Speicher bis 2 GB auf - trotzdem existieren Karten, die durchaus auch 4 GB speichern können, die dann aber streng genommen nicht mehr der Norm unterliegen.
Die SD-Karten der Norm 2.0 können bis zu 32 GB speichern und werden oft auch als SDHC bezeichnet. Hier können je nach Hersteller schon beachtliche Schreibgeschwindigkeiten erzeugt werden, was bei DSLR-Fotografie im Serienbildmodus nicht zu unterschätzen ist.
Die neueste Generation (SDXC) kann laut Spezifikation bis zu 2 TB (!!) an Daten aufnehmen und soll laut Vorhersagen auf Datentransferraten von 300 MB/s kommen!
Sonderformen der Nutzun von SD-Karten
Neben der Speicherung von Bildern haben einige Hersteller seit 2008 ihren Karten auch Zusatzfunktionen spendiert. Die gängigste Zusatzverwendung der Karten ist derzeit WLAN, wie es unter anderem von Transcend, Toshiba oder in der Eye-Fi-Card Anwendung findet.
Hier sind verschiedene Ansätze möglich. Erlaubt die Eye-Fi-Card zum Beispiel nur den Aufbau eines eigenen Netzes (auch mit der Eye-Fi App!), mit dem dann ein Smartphone oder ein Tablet verbunden werden können um die Bilder zu übertragen, geht Transcend hier mit einer eigenen App noch einen Schritt weiter, die Transcend Karte kann man auch in bestehende WLAN-Netze einfügen, was dann eine gleichzeitige ÜBertragung der Daten von der Kamera zum Smartphone/Tablet sowie die Weiterverbindung ins Internet ermöglicht - wohlgemerkt nicht die Kamera, die kann nur innerhalb des Netztes die Bilder übertragen, aber keine eigene Verbindung mit dem Internet nutzen!
Ich nutze in meiner Photo-Booth eine WLAN Karte von Transcend (die 16GB Variante) um die Bilder aus der Photo-Booth via Shuttersnitch auf mein iPad zu übertragen, von dort können die Bilder dann über das WLAN auch direkt auf meinen Dropbox Account gespeichert werden - bei der Eye-Fi Card (hier habe ich das 32GB Modell getestet) brauche ich dafür definitiv immer noch eine Mobilfunkverbindung, da die Karte hier nur ihr eigenes Netz quasi als Access Point aufbaut.
Lebensdauer
Die Lebensdauer von Flashspeichern, also auch von SD-Karten ist hinsichtlich der Schreibvorgänge begrenzt, gelesen werden können SD.Karten theoretisch ohne mechanische Beschädigung immer. Die derzeit angenommene Anzahl von Schreibvorgängen auf SD-Karten liegt zwischen 100.000 und 1.000.000 Schreibvorgänge - für den Normalfall also eigentlich auch ausreichend.
Welche SD-Karten können empfohlen werden?
Hier kommen mit Sicherheit auch wieder persönliche Eindrücke zum Tragen, je nachdem welche Erfahrungen man gemacht hat und wofür man die Karten nutzen will. Für die Kompaktkamera, die keine wahnsinnig schnellen Serienbilder schiessen soll, reichen die "normalen" SD Karten locker aus, zumal hier auch meistens im jpg-Format gearbeitet wird. Das heisst man muss hier nicht auf die Extreme Modelle etc. gehen die Schreibgeschwindigkeiten jenseits der 45MB/s aufweisen, für Kompaktkameras reichen die Modelle mit 20 MB/s normalerweise locker aus.
Der Hersteller ist an dieser Stelle eigentlich relativ egal, hier kann man sich getrost nach persönlichen Vorlieben orientieren, ich nutze seit Beginn meiner Fotografie immer Karten von SanDisk - diese Karten haben mich noch nie im Stich gelassen und funktionieren auch nach 4 Jahren immer noch (auch wenn es nun Zeit wird sie zu tauschen).
Verzichten sollte man meiner Meinung nach auf die Benutzung von Karten die vom "Grabbeltisch" kommen. Hier gibt es teilweise schon erstaunliche "Schnäppchen" - blöd nur, wenn die Karte dann beim Überspielen der Bilder auf den Rechner Fehler aufweist und die Daten meist unwiederbringlich verloren sind. Wer hier an der falschen Stelle spart hat oft nichts als Ärger, also lieber ein paar Euro mehr ausgeben, dafür aber dann auch verlässliche Hardware benutzen.
Setzt man die Karten in der DSLR ein und hat auch mal vor Serienaufnahmen zu machen, dann könnte es mit den "langsamen" Karten schon durchaus eng werden, noch dazu wenn nicht im jpg sondern im RAW-Format fotografiert wird. Hier können schon Datenmengen entstehen, die die Karte erst einmal verarbeiten muss. Hier sollte man dann schon auf Karten mit 30MB/s gehen, die meisten Karten die heutzutage angeboten werden schaffen sowieso mehr, beispielsweise die Karten die ich in meiner D7100 benutze, die SanDisk Extreme 32 GB mit einer Schreibgeschwindigkeit von 60MB/s
Welche Speicherkapazität sollte die Karte haben?
Auch hier ist es wieder schwierig eine generelle Empfehlung abzugeben. Es kommt darauf an wofür man die Karte nutzt. In Vorgänger meiner kleinen "immer dabei" Nikon Coolpix S9700 habe ich bisher immer nur eine 8 GB Karte eingesetzt, die S9700 kann aber schon etwas mehr und darum werde ich hier dann auch mindestens auf eine 16 GB Karte ausweichen, das sollte dann sogar auch für einige Bilder ausreichen.
In meinen DSLRs nutze ich seit je her immer schon 32 GB Karten. In der D5000 gezwungenermaßen, da die Kamera nur den SD 2.0 Standard verarbeiten konnte und größere Karten nicht akzeptiert hat, aber auch in der D7100 reichen mir die 2 Kartenslots mit je einer 32 GB Karte derzeit aus, da ich die Bilder nach einem Shooting oder einer Fototour sowieso gleich auf meine externe Platte sichere (siehe hierzu auch meinen Blogbeitrag zum Thema Datensicherung) und nicht ewig auf der Karte lasse.
Man sollte sich allerdings eben vorher überlegen, welche Größe realistisch ist, wenn man im RAW Format fotografiert (was ich tue und auch unbedingt empfehle) werden die Dateien schon relativ groß und nehmen auch einen gewissen Speicherplatz ein. Fotografiert man nun zum Beispiel auch noch für Zeitraffer (wo gut und gerne auch mal über 500 Bilder entstehen können), dann kann es mit Speicherplatz schon eng werden wenn man eine zu kleine Karte benutzt.
Gleiches gilt auch, wenn man die DSLR zur Videoaufnahme benutzt, auch hier entstehen schnell große Datenmengen.
Grundsätzlich sollte man sich nicht nur auf eine einzelne Karte verlassen. Wenn ich auf Tour gehe (und sei es nur auf eine kleine Wanderung) habe ich immer mindestens eine Karte in Reserve dabei. Normalerweise habe ich (wenn ich die Eye-Fi Karte als absoluten Notanker mitzähle) immer um die 8 SD-Karten in meinem Fotorucksack. Diese werden vor jedem Einsatz auch wieder formatiert, da die Bilder aus dem vorherigen "Einsatz" ja eh schon auf der Festplatte gespeichert sind.
Fazit:
Mit modernen SD-Karten kann man sehr viel Spaß haben, man kann sie für WLAN nutzen oder eben einfach "nur" um seine Bilder zu speichern. Mit speichern ist hier definitiv temporär gemeint, eine "Datensicherung" auf der Speicherkarte ist nicht wirklich sinnvoll.
Meine Empfehlung wäre die von mir auch verwendete SanDisk Extreme (in 16, 32 64, oder 128 GB). Mit einer Schreibgeschwindigkeit von 60MB/s reicht sie für die meisten Einsatzzwecke locker aus, egal ob Kompakt-, System- oder DSLR-Kamera. Kleiner Zusatznutzen bei den Extreme, und Extreme Pro Modellen von SanDisk ist der kostenlose Lizenzschlüssel für die Recovery Software "RescuePro" mit der man im Fall der Fälle die Daten einer defekten SD-Karte auch wieder herstellen kann.
Beim Kauf auf jeden Fall beachten: